Manuskripte, die „blind“ eingeschickt werden, sind oft lange unterwegs. Manchmal sieht man sie nie wieder (deshalb auf keinen Fall Originale aus der Hand geben!). Doch selbst wenn man schon selbst mit dem Lektor/der Lektorin gesprochen hat, ist das keine Garantie, bald Bescheid zu bekommen. Durchschnittlich wartet man drei bis sechs Monate, in üblen Fällen bis zu einem Jahr auf Antwort vom Verlag.
Um das möglichst zu verhindern, sollte man nie sagen „Lassen Sie sich ruhig Zeit“ oder „Es eilt nicht“. Das sind gewöhnlich nur höfliche Floskeln, doch die Folgen sind fatal. Nach so einer Bemerkung landet das Manuskript auf einem Stapel, der nur einmal im Jahr angesehen wird.
Drängeln ist natürlich genauso unklug. Schreiben Sie nie, dass Sie dem Verlag eine Frist einräumen oder Sie Ihr Manuskript so schnell wie möglich zurückbrauchen. Das wird als unhöflich empfunden – und kann dazu führen, daß Sie Ihr Manuskript schon nach wenigen Tagen wiedersehen. Ungelesen natürlich.
Der richtige Weg für Einsendungen ist:
- Das Manuskript an mehrere Verlage gleichzeitig einschicken, aber besser nicht an mehr als drei auf einmal. Sonst bricht womöglich eine demoralisierende Welle von Absagen über Sie herein. Außerdem werden Sie Ihr Angebot erst nach und nach optimieren, und dann ist es ungünstig, wenn Sie bereits alle in Frage kommenden Verlage in der ersten Angebots-Welle „verheizt“ haben.
- Nach etwa zwei Monaten könnten Sie per Mail oder telefonisch nachhaken, ob das Manuskript angekommen ist.
- Nach weiteren zwei Monaten sollten Sie freundlich nachfragen, wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können.
- Wenn danach immer noch keine Antwort eingetroffen ist, dann nerven Sie nicht weiter, sondern haken Sie diesen Verlag vorläufig ab. Es kann zwar noch geschehen, dass nach so langer Zeit eine Zusage kommt, aber das hängt nun nicht mehr von Ihnen ab, sondern vom inneren Schweinehund des Lektors bzw. der Lektorin.