Warumwolf-Antworten Band 2

Was Experten zu den Fragen des Warumwolfs sagen würden! 

„Rüsselmäuse“:

Elefanten können sich tatsächlich erkälten, das hat mir ein Tierarzt erklärt. Die armen Dickhäuter haben dann Fieber und Husten, außerdem sind sie matt. Manchmal läuft ihnen auch die Nase – der Rüssel ist innen immer etwas feucht, und bei einer Erkältung läuft etwas mehr heraus als sonst. Auch niesende Elefanten soll man schon beobachtet haben, vielleicht auch, weil sie etwas im Rüssel gekitzelt hat.

Natürlich benutzen Elefanten Mäuse nicht zur Rüsselreinigung. Eigentlich sollte man erwarten, dass die kleinen, harmlosen Mäuse den Elefanten – die zu den größten Tieren der Welt zählen – ziemlich egal sind. Aber es scheint fast so, als hätten sie ein bisschen Scheu vor ihnen, wie zum Beispiel dieses Video des Fernsehsenders Discovery zeigt (in englischer Sprache, aber vielleicht kann jemand für dich übersetzen): https://www.youtube.com/watch?v=wXiMs65ZAeU

(Mythbusters Mouse vs Elephant)

 

Der Regenwurmstreik

Warum Regenwürmer manchmal bei starkem Regen ihre unterirdischen Höhlen verlassen, wissen nicht einmal Forscher genau. Dass sie den Regen hassen, stimmt jedenfalls nicht – im Gegenteil. Sie brauchen die Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen, und können sich, wenn es feucht ist, gut an der Oberfläche bewegen. In Regennächten kommen sie manchmal nach oben, um sich zu paaren oder zu wandern. Da sie durch die Haut atmen, kommt es praktisch nicht vor, dass sie ertrinken.

Dass Regenwürmer massenweise nach oben kommen, geschieht hauptsächlich im Frühling. Forscher vermuten, dass sie die Massenwanderung nicht wegen schlimmer Chefs unter der Erde unternehmen, sondern weil es ihnen dort zu voll geworden ist und sie unterwegs sind, um sich ein anderes Revier zu suchen. Andere Forscher haben herausgefunden, dass der Klang von Regen dem Geräusch eines grabenden Maulwurfs sehr ähnlich ist. Vielleicht fliehen die Regenwürmer auch nach oben, um sich vor ihrem größten Feind zu retten.

 

Karottensaftalarm

Du hast dir bestimmt schon gedacht, dass man von Vitaminen nicht wirklich Knoblauchzehen bekommt – die verwenden deine Eltern zum Kochen und heißen so, weil sie wie kleine Zehen aussehen (sie sind Teil der Knoblauchknolle). Und Blumenkohlohren bekommt man nicht durch Blumenkohl, sondern dadurch, dass man heftig aufs Ohr geschlagen wird. Dadurch entstehen hässliche Knubbel, die nicht wieder weggehen. Das kann man manchmal bei Boxern sehen, die schon viele Kämpfe ausgefochten haben. Orangenhaut nennt man es, wenn sich in der Haut Dellen bilden, zum Beispiel am Oberschenkel – viele Frauen haben das, es ist nicht hübsch, aber normal. Die Haut ist dann zwar nicht orange, sieht aber ein bisschen so aus wie die Oberfläche einer Orange, auf der du auch viele kleine Dellen sehen kannst.

Es ist also überhaupt nicht riskant, sondern sehr wichtig, Vitamine zu sich zu nehmen. Vitamin C zum Beispiel braucht unser Körper für das Immunsystem, das dich gesund hält und vor Krankheiten schützt, Vitamin A ist wichtig für die Augen und Vitamin B zum Beispiel gut für Nerven und rote Blutkörperchen. Doch der Körper kann Vitamine nicht selbst herstellen, wir müssen sie uns also über die Nahrung holen. Zum Beispiel über Karottensaft. In Obst und Gemüse sind die meisten Vitamine und viele andere wichtige Stoffe. Vitamintabletten dagegen können, wie man inzwischen weiß, sogar schädlich sein. Deshalb sollten Kinder sie nur bekommen, wenn der Kinderarzt es empfohlen hat.

 

Wolfskekse

Eine Rückgängig-Maschine, mit der man etwas (zum Beispiel das Ei) aus dem Kuchen wieder herausholen kann, gibt es leider noch nicht. Vielleicht wird sie irgendwann mal erfunden? Bis dahin können zum Beispiel Kinder, die nichts mit Ei vertragen, leider nur Muffins ohne Ei essen. Ob Weizenmehl gesund ist oder nicht, darüber streiten sich die Forscher noch. Fest steht, dass manche Menschen Stoffe, die darin enthalten sind, nicht vertragen (nämlich das Gluten, eine Art natürlicher Kleber). Deshalb dürfen sie nur Muffins essen, die mit anderen Mehlarten gebacken worden sind, zum Beispiel Mais- oder Reismehl.

 

Wildschwein schleck dich

Es gibt tatsächlich Schönheitsalons für Tiere – meist Katzen und Hunde – , aber in die gehen sie nicht freiwillig. Ihre Besitzer bringen sie dahin, damit ihnen zum Beispiel das Fell geschoren wird, wenn es verfilzt ist. Andere bekommen eine Schaumwäsche und eine schicke Frisur. Sind die Krallen zu lang, werden sie gestutzt, auch Zahn- und Ohrenpflege steht auf dem Programm. Vielleicht gibt es tatsächlich irgendwo einen Schönheitssalon für Käfer, Regenwürmer und andere kleine Tiere, aber der ist natürlich sehr geheim.

 

Haustiere und Draußentiere

Gut, dass der Hausmeister Herr Altmann nicht wirklich einen Pinguin in seinem Kühlschrank hält! Dem wäre es da drin viel zu eng, außerdem könnte er nicht eben schnell mal schwimmen gehen. Pinguine schwimmen viel und wären unglücklich ohne eine Bademöglichkeit. Die Temperatur im Kühlschrank wäre dagegen genau richtig – meist liegt sie um die 7 Grad. In den meisten Zoos werden Pinguine bei einer Temperatur zwischen 6 und 8 Grad gehalten.

Riesenschlangen und Krokodile brauchen es warm und feucht, so wie in ihrer Heimat (zum Beispiel Südamerika, Australien oder Afrika). Sie im Heizungskeller zu halten wäre nicht sehr nett, sie möchten außer Wärme auch viel Platz haben, außerdem eine Bademöglichkeit und ein Gehege, das ungefähr so aussieht wie ihr natürlicher Lebensraum.

 

Es gibt leider viele Menschen, die allergisch auf die Haare von Katzen, Hunden und anderen pelzigen Tieren reagieren. Meist bekommen sie dadurch einen Hautausschlag, Schnupfen oder Atemprobleme. Denn ihr Immunsystem denkt versehentlich, dass der Körper gerade angegriffen wird.

Wenn man als Allergiker trotzdem Tiere halten will, verpackt man sie besser nicht in Plastik (das fänden die Tiere richtig schrecklich), sondern schafft sich am besten ein Tier ohne Fell an. Außerdem gibt es spezielle Katzen- und Hunderassen, die wenige Haare verlieren und deshalb besser für Allergiker geeignet sind, zum Beispiel den „Labradoodle“, eine Kreuzung aus Labrador und Pudel.

 

Schlaumäuse

Dass Katzen lebende Mäuse ins Haus bringen, kommt oft vor – davon können meine Familie und ich ein Lied singen, denn wir haben drei Katzen, die alle gerne jagen! Schon oft hatten wir dadurch so wie in der Geschichte eine Maus in einem Terrarium zu Gast und konnten beobachten, wie sie Körnerbrot knabbert und Tunnel gräbt.

Warum Katzen überhaupt lebende und tote Mäuse mitbringen, weiß niemand genau. Vielleicht als Geschenk? Vielleicht, um auch drinnen ein interessantes Spielzeug zu haben? Leider können wir die Katzen nicht fragen. Und die Mäuse auch nicht. Wer weiß, vielleicht gibt es die mutigen Schlaumäuse wirklich. Wir haben einmal beobachtet, wie eine verletzte Maus sich auf die Hinterbeine gestellt und unseren nicht sehr mutigen Kater Leon angegriffen hat. Eingeschüchtert hat er sich zurückgezogen. Die Maus hatte gewonnen und konnte ihren Verwandten später eine tolle Geschichte erzählen.

 

Leuchtsterne

Die Sterne leuchten, weil sie glühende Kugeln aus Gas sind. Und alles, was glüht, sendet Hitze und Licht aus, leuchtet also. Echte Sterne sind im Weltraum viel zu weit weg, als dass ein Hausmeister wie Herr Altmann sie in einem Hubschrauber erreichen könnte. Aber riesige Glühbirnen gibt es wirklich – sie sind so groß wie dein Kopf und wurden früher in Leuchttürme eingebaut. Ihr starker Schein hat Schiffen den Weg gewiesen. Heute kann man diese Glühbirnen aber nur noch im Museum bewundern, in Leuchttürmen sind andere Arten von Lichtern eingebaut.

 

Bunter Schnee

In Wirklichkeit gibt es natürlich keinen bunten Schnee, und das ist auch gut so! Denn würde plötzlich grauer oder orangefarbener Schnee vom Himmel fallen, wäre das ein Zeichen für schlimme Umweltverschmutzung oder einen Unfall in einem Chemiewerk.

Weiß sieht Schnee deshalb aus, weil die winzigen Kristalle, aus denen er besteht, das weiße Sonnenlicht in alle Richtungen zurückwerfen.

 

Wachsende Berge

Berge können tatsächlich wachsen oder kleiner werden. Aber nicht, weil sie aus Gummi sind! Es liegt daran, dass die Oberfläche der Erde aus verschiedenen Platten besteht, von denen manche gegeneinander drücken. Dort faltet sich die Erdoberfläche zu Bergen hoch. Das kannst du selbst ausprobieren, wenn du eine Decke auf den Boden legst und du und ein Freund sie gleichzeitig von zwei Seiten anschieben. Jetzt wirft die Decke Falten nach oben. Auf der Erdoberfläche passiert das gleiche, nur dass die Falten scharfe, zackige Gebirgsketten sind.

Kleiner wird ein Gebirge dadurch, dass Wind, Regen und Frost am Gestein „nagen“ und über Jahrtausende und Jahrmillionen Gesteinskörnchen abtragen. Das Gebirge schrumpft auf diese Weise immer mehr und sieht schließlich nicht mehr hoch und zackig aus, sondern niedrig und abgerundet.

Man muss heute übrigens nicht mehr auf einen Berg steigen, um seine Höhe zu messen. Es geht inzwischen zentimetergenau aus dem Weltraum, mit Hilfe von Satelliten.

 

Heinzelwölfe

Heinzelmännchen gibt es nicht wirklich – aber wenn du eins sein willst, dann ist das eine tolle Sache! Viel Spaß dabei.

Am meisten bringt es der Natur übrigens, wenn ihr Müll am Ufer von Flüssen sammelt, denn sonst bringen die Flüsse den Dreck ins Meer, wo er vielen Tieren schadet.

 

Aufblashäuser

Es gibt tatsächlich Fertighäuser, aber leider kann man sie nicht aufblasen – das wäre bequem! Sie werden aus Teilen, die in einer Fabrik fertig hergestellt werden, zusammengesetzt. Das dauert nur etwa zwei Tage, dann stehen die Wände und oben drauf ist ein Dach. Trotzdem entstehen auch Fertighäuser nicht über Nacht, es muss viel geplant, vereinbart und vorbereitet werden. Auch das Fundament (den Sockel, auf dem das Haus steht) zu graben und aus Beton zu gießen kostet einige Wochen. Außerdem muss das zusammengebaute Fertighaus noch innen ausgebaut werden – das dauert nochmal ein bis zwei Monate.

Salbei und Schafgarbe sind tatsächlich Heilpflanzen, sie wirken zum Beispiel gegen Halsschmerzen (Salbei) und Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und leichten Bauchkrämpfen (Schafgarbe). Aber wenn ein Hund – oder Wolf! – richtig krank, solltest du ihn zu einem Tierarzt bringen.

 

Auf nach Weilheim

Weilheim ist ein hübsches bayerisches Städtchen mit 22 000 Einwohnern. Es kann nichts dafür, dass es in meinem Buch auftaut, aber vielleicht freut es sich ja darüber. Der Name des Ortes – ursprünglich „Wilhaim“ – ist schon vor langer Zeit entstanden, vielleicht sogar schon vor zweitausend Jahren. Es gibt verschiedene Theorien dazu, aber sehr wahrscheinlich bezieht sich der Name auf benachbarte Gutshöfe der Römer, die man „Villae rusticae“ nannte. „Wil“ also für Villa und „haim“ für Wohnsitz. Man nannte die Siedlung also früher „den Ort bei den Villen“.

Aber vielleicht gibt es in Weilheim trotzdem ganz viele Antworten? Falls du in Weilheim eine Art schwarzen Schäferhund siehst, grüß ihn bitte von mir und natürlich von seinem Sohn!

 

Ein ganzer Roman

Ausnahmsweise hat Finn mal nichts erfunden! Wenn jemand so wie ich nichts mehr anderes macht, außer Bücher zu schreiben, dann hat er wirklich keinen Chef, nur Kunden, die Verlage. Und er kann, wenn er mit dem Schreiben genügend verdient, den ganzen Tag Spaß beim Geschichtenerzählen haben (so geht es mir jedenfalls).

Joanne K. Rowling, die Autorin von Harry Potter, ist durch ihre Bücher tatsächlich reicher geworden als die sehr, sehr reiche Königin von England. Ihre Bücher sind in 64 Sprachen übersetzt worden, sogar Altgriechisch, eine Sprache, die schon sehr lange niemand mehr spricht. Und bei einer Lesung in Kanada kamen mal 12 000 Fans, um Rowling zuzuhören (und bestimmt gab es nicht nur Hunderte, sondern sogar Tausende, die eigentlich zuhören wollten und keine Karte mehr bekommen haben)! Wenn eine Autorin so berühmt ist, dann ist es sicher wirklich so, dass man auch noch im abgelegensten Dorf in Afrika und auf der winzigsten Südseeinsel ihren Namen kennt. Und natürlich braucht sie jede Menge Autogrammkarten.

 

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