Maus ahoi!

Wie können Schiffe einen Sturm überstehen? Kann man rund um die Welt segeln? Wie finden Schiffe ihren Weg über den Ozean? Die Maus ist in See gestochen und hat allerhand Spannendes zu berichten: warum Schiffe schwimmen können, ob Matrosen auch seekrank werden und wie ein Eisbrecher anderen Schiffen den Weg bahnt. Bunte Folien- und Ausklappseiten verraten, wie ein großes Schiff gebaut wird und was in einem Hafen so alles los ist. Welche verschiedenen Schiffe es gibt und was sie auszeichnet, das verrät das große Maus-Poster.

Sylvia Englert
Frag doch mal die Maus…
Schiffe

cbj (Bertelsmann/Random House), 23. Juli 2012
55 Seiten, mit vielen Illustrationen von Arno Kolb,
12,95 Euro
ISBN 978-3-570-13844-1

Als mir die Maus-Lektorin eine Reihe von möglichen Themen vorgeschlagen hat, habe ich bei „Schiffe“ sofort „Ja!“ gesagt. Schließlich bin ich seit Jahren ein großer Meeresfan, und auch Schiffe mag ich sehr. Obwohl ich blöderweise schnell seekrank werde! Es hat viel Spaß gemacht, für das Buch Kapitäne, Lotsen, den Chef des Hamburger Hafens und sogar einen Leuchtturm-Experten zu interviewen.


Inhaltsverzeichnis: Frag doch mal die Maus… Schiffe

  1. Wer hat das Schiff erfunden?
  2. Warum schwimmen Schiffe, obwohl sie aus Eisen sind?
  3. Können Segelboote auch gegen den Wind fahren?
  4. Wieso hatten Wikingerschiffe einen Drachenkopf?
  5. Warum heißt es auf einem Schiff „steuerbord“ und „backbord“ und nicht rechts und links?
  6. Mit welchem Schiff hat Kolumbus Amerika entdeckt?
  7. Kann man rund um die Welt segeln?
  8. Werden auch Matrosen seekrank?
  9. Wie können Schiffe einen Sturm überstehen?
  10. Kommt die Polizei, wenn ein Schiff zu schnell fährt?
  11. Wie wird ein Schiff gebaut? ((Folienseite))
  12. Was ist ein Katamaran?
  13. Wie tief kann ein U-Boot tauchen?
  14. Wie finden Schiffe ihren Weg über den Ozean?
  15. Warum sind Leuchttürme meistens rot-weiß angemalt?
  16. Was ist in einem Hafen alles los? ((Panoramaseite))
  17. Was macht ein Lotse?
  18. Was ist ein blinder Passagier?
  19. Wie funktioniert ein Eisbrecher?
  20. Was ist mit der „Titanic“ passiert?
  21. Wie viel passt auf einen Flugzeugträger drauf? ((Folienseite))
  22. Wie wird man Kapitän?
  23. Welches Schiff ist das größte der Welt?

 

Mauslexikon


Leseprobe: Frag doch mal die Maus… Schiffe

Was ist ein blinder Passagier?

Natürlich ist jemand, der nicht sehen kann und eine Seereise macht, währenddessen ein blinder Passagier. Die meisten blinden Passagiere haben aber keine Probleme mit den Augen, sondern wollen nicht, dass andere sie sehen. Als „blinde Passagiere“ bezeichnet man nämlich Leute, die heimlich auf einem Schiff mitfahren, ohne zu bezahlen. Schwarzfahrer des Meeres sozusagen.

Einer der berühmtesten blinden Passagiere war der 18-jährige Engländer Perce Blackborow. Aus Abenteuerlust hatte er sich nach Südamerika durchgeschlagen. Dort wollte er auf der „Endurance“ anheuern und ihre Forschungsreise zum Südpol mitmachen. Doch nur sein Freund wurde eingestellt, er nicht. Also schmuggelte sich Perce mit Hilfe seines Freundes an Bord und versteckte sich in einem Schrank.

Nach drei Tagen, als die „Endurance“ schon ein ganzes Stück gesegelt war, wurde er gefunden. Die Strafpredigt des Kapitäns hatte es in sich, aber das war noch nicht das Schlimmste, was Perce auf dieser Fahrt geschah. Im Oktober 1915 wurde das Schiff vom Eis zerquetscht, und die Besatzung kämpfte monatelang am Südpol ums Überleben, bevor sie heimkehren konnte.

((Große Szene: die „Endurance“ im Eis, die Besatzung hat sie gerade aufgegeben und marschiert nun übers Packeis.))

((Porträtfoto von Perce Blackborow mit Bordkatze. Bildunterschrift: )) Nachdem er entdeckt worden war, begann Perce Blackborow in der Bordküche zu arbeiten. Er bekam von der Besatzung den Spitznamen „Blackie“ und freundete sich mit allen an, auch der Bordkatze Mrs. Chippy.

Heutige blinde Passagiere wagen die Reise selten aus Abenteuerlust, sondern weil sie arm sind und in ihrem Heimatland keine Zukunft für sich sehen. Fast alle sind junge Männer. Nur selten erfüllen sich ihre Hoffnungen. Fast immer werden sie, wenn das Schiff am Zielort angekommen ist, sofort wieder zurückgeschickt – und das gewöhnlich auf Kosten des Schiffsbesitzers. Deshalb tun die Besitzer und Kapitäne alles, um zu verhindern, dass sich jemand an Bord schleicht. Im Hafen darf sich kein Fremder dem Schiff nähern, und bevor es losfährt, durchsucht es die Besatzung von unten bis oben. Und ob die Seeleute nun die Geschichte von Perce Blackborow kennen oder nicht – in den Schränken schauen sie garantiert auch nach!

 

 

… zum Text gibt es im Buch tolle Illustrationen von Arno Kolb!

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